Xbox-Chef Phil Spencer bleibt trotz Entlassungsgerüchten bei Microsoft
Microsoft hat Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt von Xbox-Chef Phil Spencer nach den umfassenden Entlassungen im Unternehmen gestern entschieden zurückgewiesen. Trotz kursierender Spekulationen über Spencers möglichen Abgang infolge der jüngsten Restrukturierung betont der Tech-Gigant, dass sein Gaming-Chef auf absehbare Zeit im Amt bleiben wird.
Die jüngsten Stellenstreichungen betrafen etwa 9.000 Positionen (rund 4% der Microsoft-Belegschaft), wobei Xbox-Studios besonders hart getroffen wurden. Zu den prominentesten Auswirkungen gehörten die Absetzung von Rares Everwild und dem Perfect Dark-Reboot sowie die Schließung von The Initiative. Candy-Crush-Schöpfer King und Bethesdas europäische Niederlassungen erlebten tiefe Einschnitte, während ZeniMax Online Studios ein unangekündigtes MMO-Projekt strich und langjähriger Studioleiter Matt Firor ausschied. Weitere Berichte deuten auf Personalabbau beim Forza-Entwickler Turn 10 und mehreren Call-of-Duty-Studios hin.
Mitten in dieser Unruhe suggerierte Brancheninsider @TheGhostOfHope, Spencer – der seit Microsofts 69-Milliarden-Dollar-Übernahme von Activision Blizzard wegen anhaltender Entlassungen kritisiert wurde – werde nach dem Start der nächsten Xbox-Generation zurücktreten, wobei die aktuelle Xbox-Präsidentin Sarah Bond als Nachfolgerin gelte.
Microsoft reagierte prompt, um diese Gerüchte zu entkräften. Xbox-Kommunikationschefin Kari Perez gegenüber The Verge: "Phil wird so bald nicht in den Ruhestand gehen." Die sorgfältig formulierte Aussage lässt jedoch Interpretationsspielraum für Spencers langfristige Zukunft, vermeidet konkrete Zeitangaben, bekräftigt aber seine fortgesetzte Führungsrolle in näherer Zukunft.
Die Gaming-Sparte hat unter Spencers Führung nach Abschluss des Activision-Blizzard-Deals wiederholt Kürzungen erlitten. Microsoft strich im Januar 2024 zunächst 1.900 Jobs, gefolgt von Studio-Schließungen (Arkane Austin und Tango Gameworks) Monate später. Weitere Reduzierungen folgten im September 2024 (650 Positionen) und Mai 2025 (überwältigende 6.000 Stellen, 3% der Gesamtbelegschaft).
In einem Interview mit IGN im Juni 2024 räumte Spencer die Herausforderungen dieser Entscheidungen ein: "Ein nachhaltiges Geschäft zu führen erfordert harte Entscheidungen – Wahlmöglichkeiten, die mir nicht gefallen, die ich aber für das Wachstum des Unternehmens treffen muss."
Jede Videospiel-Reihe, die Xbox nach der Activision-Blizzard-Übernahme besitzt
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Ausblick: Microsoft hat bestätigt, dass alle im Juni 2025 vorgestellten Titel in Entwicklung bleiben und ihre jeweiligen Studios derzeit nicht betroffen sind. Das Unternehmen plant einen großen Auftritt auf der gamescom diesen August, wo es voraussichtlich kommende Projekte präsentieren und möglicherweise Updates zur Gaming-Roadmap liefern wird.






